Ukraine-Krieg trifft auch Tiere hart

Ukraine Tiere Hilfe
© H@llAnzeiger

Menschen aus der Ukraine mit Haustieren auf der Flucht

Oftmals sind die Flüchtlinge aus der Ukraine nicht alleine unterwegs. Sie haben ihre Katzen, Hunde oder andere Haustiere dabei, obwohl das die Flucht nicht unbedingt erleichtert.

Auf Druck von vielen Tierschutzorganisationen hat die EU-Kommission am 28. Februar 2022 beschlossen, dass die Mitgliedsstaaten ihre Regeln für die Einfuhr von Haustieren lockern dürfen. Deutschland hat die Einreise von Tieren bereits unbürokratischer gestaltet. In Halle muss für die Einreise von Hunden und Katzen ein Antrag beim Landesverwaltungsamt gestellt werden. Problem nur: Geflüchtete dürfen ihre Haustiere meist nicht in Erstaufnahmezentren mitnehmen und auch die Tierheime sind (leider) gut ausgelastet.

Der Katzenschutzverein Halle e.V. hat deshalb gemeinsam mit der AWO und dem Tierheim Halle um Unterstützung gebeten. Gesucht werden private Pflegestellen, welche die Tiere der Flüchtlinge für einen gewissen Zeitraum aufnehmen. Denn die Geflüchteten hängen an ihren Tieren.

Aufgrund der Auflagen vom Veterinäramt müssen die zu pflegenden Tiere getrennt von den bereits im Haushalt lebenden Tieren untergebracht werden. Da die Tiere aus der Ukraine sehr wahrscheinlich nicht gegen Tollwut geimpft sind, müssen sie 30 Tage in Quarantäne. Vor Aufnahme eines Tieres erfolgt eine Vorkontrolle. Und auch während der Quarantäne können Kontrollen durch das Veterinäramt erfolgen.

Zoos in der Ukraine im Ausnahmezustand

Die Ukraine hat im ganzen Land große Zoos, darunter der große Kiewer Zoo mit ca. 4.000 Tieren. Auch aus Deutschland werden die Zoos aktuell unterstützt. So erfolgen regelmäßig Hilfslieferungen aus dem Tierpark Berlin nach Warschau, von wo aus die Hilfsgüter an die ukrainischen Zoos in Kiew, Charkiw und Odessa sowie an weitere Orte weiterverteilt werden. Fast 20 Tonnen Futtermittel, unter anderem 750 kg Zebrafutter, 1.225 kg Giraffenfutter und 1.125 kg Nashornfutter sind bereits auf dem Weg in die Ukraine.

„Unsere anfängliche Fassungslosigkeit haben wir schnell überwunden und alle Hebel in Bewegung gesetzt, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten“, erklärt Zoo- und Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem. „Unsere KollegInnen in der Ukraine sind rund um die Uhr bei ihren Tieren und leisten dort Unglaubliches. Es ist für uns eine absolute Selbstverständlichkeit, dass wir helfen“, erklärt Tierpark-Tierpfleger Micha Horn, der mit dem Tierpark Transporter die erste Etappe in Richtung Ukraine gefahren ist.

Wer den Zoos in der Ukraine helfen will, findet  » hier  weitere Informationen. Dankeschön!