Hochschule Anhalt eröffnet Zentrum für Naturstoffbasierte Therapeutika

Vo. li. Prof. Dr. Stephan Schilling, Leiter des Forschungslabors, Präsident Prof. Dr. Jörg Bagdahn, Prof. Dr. Ulrike Köhl, Geschäftsführerin des IZI, Staatssekretär Dr. Jürgen Ude und Prof. Dr. Carola Griehl, Leiterin des Kompetenzzentrums für Algenbiotechnologie, eröffnen neues Labor. Foto: Hochschule Anhalt.

Köthen. HSA. Sind Algen das Superfood und die Wirkstofflieferanten der Zukunft? Mit dieser Fragestellung beschäftigen sich, unter Leitung von Professorin Carola Griehl, Forscher des Kompetenzzentrums für Algenbiotechnologie an der Hochschule Anhalt seit vielen Jahren. Eine Forschungsarbeit bei der das Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) unterstützt. Am 27. Mai 2021 eröffneten die beiden Institutionen das gemeinsame Zentrum für Naturstoffbasierte Therapeutika in Köthen. Anschließend fand der 1. Mitteldeutsche Algenstammtisch (1. MISTA) statt.

Den Auftakt bildet die digitale Eröffnungsveranstaltung des Zentrums Naturstoffbasierter Therapeutika, kurz ZNT, durch Vertreter aus Wissenschaft und Politik. Aus einer langjährigen Zusammenarbeit der Hochschule Anhalt und dem Fraunhofer-Institut IZI entstand die Idee eines gemeinsamen Forschungslabors. Gemeinsam identifizierte und patentierte man bereits Wirkstoffe aus Algen, die nützlich bei der Behandlung von Demenz sein könnten. Mit dem ZNT wird die Zusammenarbeit nun institutionalisiert und bündelt fortan die Erfahrung in der Algenbiotechnologie an der Hochschule Anhalt mit der Expertise in der Wirkstoffentwicklung des Fraunhofer IZI. Im Fokus stehen zukünftig insbesondere Algeninhaltsstoffe und deren Wirksamkeit bei bakteriellen Infektionen und Entzündungen.

„Im ZNT wird die in hervorragender Weise wissenschaftlich führende Position der Hochschule Anhalt im Bereich der Mikroalgenbiotechnolgie mit der Wirkstoffforschung am Fraunhofer IZI verbunden. Im gemeinsamen Zentrum sollen in den nächsten Jahren neue Wirkstoffe zur Behandlung von Neurodegeneration und Infektionskrankheiten entwickelt werden“, so der Präsident der Hochschule, Professor Jörg Bagdahn.

Die neuen Wirkstoffe sollen künftig aus Algen und Pflanzen für den Pharma‐, Kosmetik‐ und Lebensmittelbereich identifiziert und hergestellt werden. Die Teilnehmenden erfuhren, welche Bedeutung Algen als nachwachsende Rohstoffquelle aufweisen und wie die Nutzung der biologischen Wirksamkeit aus Algen für die Entwicklung naturstoffbasierter Therapeutika im ZNT erfolgen wird.

Staatssekretär Dr. Jürgen Ude sagte: „Das neue Zentrum stärkt Forschung und Innovationstransfer an der Hochschule Anhalt. Mit der Algenbiotechnologie hat die Hochschule früh auf ein Zukunftsfeld gesetzt, das großes Potenzial etwa für die künftige Versorgung mit Nahrungsmitteln oder die Gewinnung neuer Wirkstoffe hat. Gerade Mikroalgen sind bislang kaum erforscht. Daher bietet die Arbeit der Forscherinnen und Forscher am neuen ZNT die Chance, mithilfe des Fraunhofer-Knowhows eine wahre Schatzkiste neuer Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelwirkstoffe zu öffnen.“