
Halle. Statistisches Landesamt/LSA. Das Verfügbare Einkommen je Einwohnerin bzw. Einwohner ist 2018 in allen kreisfreien Städten und Landkreisen Sachsen-Anhalts gegenüber dem Vorjahr gestiegen, allerdings in unterschiedlicher Höhe. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, hatten die Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises Harz den höchsten Zuwachs. Ihnen standen pro Kopf 553 EUR mehr als 2017 für Konsum und Sparen zur Verfügung. Demgegenüber gab es in der kreisfreien Stadt Halle (Saale) mit 258 EUR je Einwohnerin bzw. Einwohner die geringste absolute Erhöhung des Verfügbaren Einkommens.
Im Landesdurchschnitt nahm das Pro-Kopf-Einkommen um 394 EUR bzw. 2,1 % gegenüber 2017 zu und betrug 19 528 EUR. In den Kreisen reichte die prozentuale Zunahme von +1,4 % im Altmarkkreis Salzwedel und im Landkreis Börde bis zu +2,9 % im Landkreis Harz.
Die höchsten durchschnittlichen Verfügbaren Einkommen je Einwohnerin bzw. Einwohner wurden im Landkreis Börde mit 20 694 EUR und dem Saalekreis mit 20 601 EUR erreicht. Die geringsten Einkommen standen 2018 den Einwohnern/-innen der kreisfreien Städte Halle (Saale) mit 17 828 EUR und Magdeburg mit 18 904 EUR zur Verfügung. Die Werte werden neben den wirtschaftlichen Gegebenheiten einer Region auch von den Pendler- bzw. Pendlerinnenverflechtungen mit dem Umland und der demografischen Struktur beeinflusst.
Grundlage für die Berechnung des Verfügbaren Einkommens ist das Einkommen aus Erwerbstätigkeit und Vermögen, das sogenannte Primäreinkommen. Bei einem Landesdurchschnitt von 19 916 EUR je Einwohnerin bzw. Einwohner reichte es 2018 in Sachsen-Anhalt von 17 506 EUR im Landkreis Mansfeld-Südharz bis zu 22 915 EUR im Landkreis Börde. Die Spannweite des Pro-Kopf-Primäreinkommens war damit wesentlich größer als die des Verfügbaren Einkommens.
Das Verfügbare Einkommen ergibt sich aus dem Primäreinkommen, indem einerseits die geleisteten Transfers (z. B. Sozialbeiträge oder Lohn- und Einkommensteuer) abgezogen und andererseits die erhaltenen Sozialtransfers (Renten, Sozialhilfe, Kinder- und Elterngeld u. Ä.) hinzugefügt werden. In 6 Kreisen überstiegen die empfangenen die geleisteten Transfers, so dass das zur Verfügung stehende Einkommen über dem Einkommen aus Erwerbstätigkeit und Vermögen lag. Die höchste Zunahme im Rahmen dieser Umverteilung verzeichnete dabei mit knapp 1 600 EUR je Einwohnerin bzw. Einwohner der Landkreis Mansfeld-Südharz. In 8 Kreisen wurde das Primäreinkommen durch höhere geleistete als empfangene Transfers reduziert, am deutlichsten im Landkreis Börde mit rund 2 200 EUR pro Kopf. Im Rahmen dieser Umverteilung wurden für die Kreise Sachsen-Anhalts die aus den Primäreinkommen resultierenden höheren Einkommensunterschiede insbesondere durch die empfangenen monetären Sozialleistungen abgemildert. Im Landesmittel lagen pro Kopf die Primäreinkommen knapp 400 EUR über den Verfügbaren Einkommen.
Neben der erstmaligen, noch vorläufigen Berechnung für das Jahr 2018 liegen jetzt auch Ergebnisse nach Revision 2019 für die kreisfreien Städte und Landkreise Sachsen-Anhalts ab dem Jahr 1995 vor. Über diese Ergebnisse informiert ein in Kürze erscheinender Statistischer Bericht “Primäreinkommen und Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte in den kreisfreien Städten und Landkreisen”. Ergebnisse können auch der nachfolgenden Tabelle und der Internetseite des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt entnommen werden.
