Artensofortförderung: Schutz der Lebensräume heimischer Tier- und Pflanzenarten

Sonnenblumen
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Umweltminister Willingmann will Artensofortförderung überarbeiten und in den kommenden Jahren fortsetzen

Magdeburg. MWU/LSA. Neue Zäune zum Schutz vor Waschbären, eine neue Uferschwalbenwand: 2021 unterstützt das Umweltministerium Sachsen-Anhalt über die Artensofortförderung 91 Projekte zum Schutz der Lebensräume heimischer Tiere und Pflanzen mit rund 4,6 Millionen Euro. „Mit der Artensofortförderung leisten wir in Sachsen-Anhalt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Lebensräume heimischer Tier- und Pflanzenarten“, erklärte Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann am Donnerstag. „Das Programm trägt dazu bei, das ökologische Gleichgewicht zu wahren und hilft der Natur, sich besser auf den fortschreitenden Klimawandel einzustellen.“

45 der insgesamt 91 Projekte, die in diesem Jahr umgesetzt werden, konnten bereits in den Jahren 2019 und 2020 bewilligt werden. Dieses Jahr gab das Ministerium für weitere 46 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 2,6 Millionen Euro grünes Licht. Oftmals erreichen die Projekte der Artensofortförderung bereits mit geringem finanziellem Aufwand große Wirkung: Im Drömling helfen beispielsweise Zäune dabei, die Brutgebiete von Wiesenbrütern vor dem Waschbär zu schützen. In Kelbra wurde die Igelauffangstation durch das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz erweitert. So konnten in dieser Saison bereits 130 Igel gerettet werden. Im Kalksteintagebau Förderstedt entsteht ferner eine 150 Meter lange Uferschwalbenwand.

Nicht weniger effektiv sind die Projekte zum Schutz der Lebensräume heimischer Pflanzen: An der Selke werden beispielsweise eingeschleppte, schädliche Pflanzenarten wie Staudenknöterich oder Riesenbärenklau nachhaltig bekämpft, damit die typischen heimischen Arten ihren Lebensraum behalten können. Das größte Einzelprojekt in diesem Jahr ist die Sanierung des Waschhausteiches in Harpke mit 338.000 Euro. „Es sind die vielen kleinen Projekte, die zusammengenommen einen großen, wertvollen Beitrag zum Artenschutz leisten“, so Willingmann.

Der Minister kündigte an, das Programm der Artensofortförderung in den kommenden Jahren in überarbeiteter Form fortsetzen zu wollen: „Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und des global zu beobachtenden Artensterbens liegt es auf der Hand, dass wir auch in Sachsen-Anhalt weiterhin einen wirksamen Beitrag zum Schutz der Lebensräume heimischer Tier- und Pflanzenarten leisten müssen. Das Umweltministerium wird das Artensofortprogramm in den kommenden Wochen inhaltlich leicht überarbeiten, um die Weichen für eine passgenaue Förderung in den kommenden Jahren zu stellen.“ Für den Landeshaushalt 2022 hat das Ministerium bereits rund 4,5 Millionen Euro angemeldet, die für die Artensofortförderung bereitgestellt werden sollen.