Wichtiger Nahrungsspender für Insekten soll geschützt werden

Blüte
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Umweltministerium unterstützt Forschungsprojekt der Hochschule Anhalt

Magdeburg. MWU. Mit ihrer langen Blütezeit bis weit in den Herbst hinein ist die Graue Skabiose (Scabiosa canescens) ein wichtiger Nahrungsspender für Insekten. In Deutschland ist die Skabiose selten geworden, mancherorts gilt sie als akut gefährdet. Das Umweltministerium Sachsen-Anhalt unterstützt deshalb ein Forschungsprojekt der Hochschule Anhalt zum Schutz der seltenen Art mit 200.000 Euro. Das Projekt wird zudem über das Bundesprogramm für Biologische Vielfalt gefördert, um die noch bedeutenden Vorkommen der Grauen Skabiose in Mitteldeutschland zu erhalten und langfristig zu sichern.

„Gerade in Zeiten des Klimawandels müssen wir den Artenschutz verstärkt in den Fokus rücken. Das Projekt der Hochschule Anhalt zum Schutz der Grauen Skabiose und ihrer Lebensräume bietet die Chance, zu einem vergleichsweisen frühen Zeitpunkt mit noch zahlreichen Populationen aktiv zu werden und zugleich einen wichtigen Nahrungsspender für Insekten zu erhalten“, erläuterte Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann am Donnerstag.

Im Mitteldeutschen Raum kommt die Graue Skabiose von der Altmark bis ins Thüringer Becken vor. Hier wächst die bis zu 50 Zentimeter hohe Pflanze vor allem in Steppen-Trockenrasen sowie in Schwermetall- und Sandtrockenrasen. Das sind echte Hotspots der Artenvielfalt, die aber vielerorts gefährdet sind. „Die Aufgabe der Hochschule Anhalt wird es sein, verschiedene Nutzungskonzepte für diese wertvollen Offenlandlebensräume zu finden – und möglichst auch zu etablieren. Das stellt eine große Herausforderung dar, die durch ein starkes, gemeinsames Engagement und die Vernetzung aller Akteure gemeistert werden kann“ erklärte Professorin Annett Baasch, Leiterin des Forschungsvorhabens an der Hochschule Anhalt. Zusammen mit ihrem Team wird die Professorin für Landschaftspflege und Gehölzkunde in den nächsten fünf Jahren Strategien zum Erhalt der Grauen Skabiose entwickeln.

„Die Mitteldeutsche Region ist ein bedeutender Verbreitungsschwerpunkt der Art, für deren Erhalt und Sicherung Deutschland eine besondere Verantwortung trägt“, betonte die Professorin, deren Projekt am Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung angesiedelt ist. Schon im Projektzeitraum soll durch Artenschutzmaßnahmen (Populationsstützungen und Wiederansiedlungen) sowie durch Pflegemaßnahmen an bestehenden Wuchsorten eine deutliche und nachhaltige Verbesserung der Bestandssituation erreicht werden.