Wahlbeteiligung von Frauen bei Landtagswahlen in den meisten Altersgruppen höher als bei Männern

Landtag Magdeburg Sachsen-Anhalt
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Halle. Statistisches Landesamt/LSA. In 7 von 10 Altersgruppen lag die Wahlbeteiligung von Frauen in Sachsen-Anhalt bei den Landtagswahlen von 1994 bis 2016 über der von Männern. Über alle Altersgruppen hinweg nahmen Männer das aktive Wahlrecht etwas häufiger in Anspruch als Frauen. Die Wahlbeteiligung (ohne Briefwahl) von Männern war bei den betrachteten Wahlen im Durchschnitt um 0,2 % höher als die der Frauen. Dies teilt das Statistische Landesamt anlässlich des Jahrestages der Wahlen zur verfassungsgebenden Nationalversammlung am 19. Januar 1919 mit. Damals konnten Frauen das am 30. November 1918 im Reichswahlgesetz festgeschriebene aktive und passive Wahlrecht erstmals nutzen.

Die Wahlbeteiligung von Männern war bei den betrachteten Wahlen im Durchschnitt um 0,2 % höher als die der Frauen. Die höchste Wahlbeteiligung von Männern und Frauen zeigte sich bei der Landtagswahl 1998. 69,9 % der wahlberechtigten Männer und 70,7 % der wahlberechtigten Frauen gingen zur Wahl in Sachsen-Anhalt. Hinsichtlich der Altersgruppen gab es beim Wahlverhalten geschlechtsbedingte Unterschiede. In der Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren nutzten Männer ihr Wahlrecht etwas häufiger als Frauen. Ihre Wahlbeteiligung lag im Durchschnitt einen Prozentpunkt über der Wahlbeteiligung von Frauen.
Besonders in den Altersgruppen von 25 bis 59 Jahren wählten im Durchschnitt mehr Frauen als Männer. Ihre Beteiligung an den Wahlen befand sich durchschnittlich 0,6 % bis 4,0 % über jener der Männer. Der Effekt war am deutlichsten in der Altersgruppe der 35- bis 39-Jährigen. In dieser Gruppe lag die Wahlbeteiligung der Frauen durchschnittlich 4,0 % über der von Männern. Bei den 30- bis 34-Jährigen war die Differenz in der Beteiligung zugunsten der Frauen ähnlich hoch (3,7 %). So wählten bei der Landtagswahl 1998 Frauen im Alter von 35 bis 39 Jahren deutlich häufiger als Männer. Ihre Beteiligung lag bei 71,2 %, während die von Männern 6,5 % geringer war (64,7 %).

Die Wahlbeteiligung der 60- bis 69-jährigen Männer war durchschnittlich 1,1 % höher als die von Frauen. Am deutlichsten ist der Unterschied im Wahlverhalten von Männern und Frauen im Alter ab 70 Jahren zu beobachten. Die Beteiligung von Männern lag in dieser Altersgruppe im Durchschnitt um 11,2 % über der von Frauen. Die höchste Differenz in der Stimmbeteiligung zugunsten der Männer zeigte sich bei der Landtagswahl 2002. 63,1 % der Männer im Alter von über 70 Jahren gingen zur Wahl des Landtages, während es bei den Frauen im gleichen Alter 49,1 % waren. Der Unterschied in der Beteiligung an der Wahl betrug 14,0 %.