2,8 % mehr Schutzsuchende im Jahr 2020

Sachsen-Anhalt
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Halle. StatLa. Nach jüngsten Informationen aus dem Ausländerzentralregister lebten am 31.12.2020 insgesamt 39.595 Schutzsuchende in Sachsen-Anhalt. Dies waren 1/3 der 119.845 Ausländerinnen und Ausländer in Sachsen-Anhalt. Die Zahl erhöhte sich seit dem Vorjahr um 1 095 Personen. Dies entsprach einem Wachstum um 3 %. 2015 lag der jährliche Zuwachs bei 64 % und 2016 bei 49 %.

Mit 27,7 Jahren lag das Durchschnittsalter der Schutzsuchenden deutlich unter dem der gesamten Bevölkerung. 2/3 der Schutzsuchenden waren männlich, 1/3 weiblich. 1/10 der 2020 in Sachen-Anhalt wohnenden Schutzsuchenden war bereits in Deutschland geboren. Wichtigstes Herkunftsland war weiterhin Syrien (45 % aller Schutzsuchenden), gefolgt von Afghanistan (13 %) und Eritrea (4 %). Wichtigstes europäisches Herkunftsland war Russland (3 %).

Seit 2015 war die Anzahl der Schutzsuchenden mit offenem Schutzstatus von 11 265 auf 3 405 (2020) kontinuierlich zurückgegangen. Damit lag der Anteil Schutzsuchender mit offenem Schutzstatus 2020 bei 9 % und unter dem bundesweiten Durchschnitt von 12 %.

Neben den 9 % Schutzsuchenden mit offenem Schutzstatus hatten in Sachsen-Anhalt 76 % der Schutzsuchenden einen anerkannten Schutzstatus. Bei den restlichen 15 % war der Schutzstatus abgelehnt worden. Abgelehnt wurden dabei verstärkt männliche und ledige Schutzsuchende. Verheiratete Frauen hatten hingegen eine vergleichsweise hohe Chance eine unbefristete Anerkennung ihres Schutzstatus zu erlangen. Minderjährige Schutzsuchende waren in der Gruppe der befristet anerkannten Schutzsuchenden stark vertreten. Schutzsuchende im erwerbsfähigen Alter sowie im Alter von 65 Jahren und älter bekamen mehrheitlich einen unbefristeten Schutzstatus.

Bei der regionalen Verteilung der Schutzsuchenden innerhalb Sachsen-Anhalts zeigte sich ein deutlicher Schwerpunkt in den 3 kreisfreien Städten des Landes. Während in Sachsen-Anhalt Schutzsuchende insgesamt 2 % der Bevölkerung darstellten, lagen die Werte in Halle (Saale) bei 4 %, in der Landeshauptstadt Magdeburg knapp 4 % und in Dessau-Roßlau bei 3 %. Die Landkreise lagen hingegen durchweg unter dem durchschnittlichen Anteil. Dabei war der Wert mit 1 % im Landkreis Harz am niedrigsten.

Hintergrundinformationen: Die Zahlen des Ausländerzentralregisters beruhen auf den Meldungen der örtlichen Ausländerbehörden und werden vom Bundesverwaltungsamt zusammengetragen. Sie werden aus Gründen der Geheimhaltung mit 5er-Rundung veröffentlicht.