Teuerungsrate der Verbraucherpreise im Juli 2021 bei 3,9 %

Kühlregal
© H@llAnzeiger

Halle. StatLa. Das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt ermittelte im Juli 2021 einen Anstieg der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,9 %. Im Vergleich zum Mai 2021 stieg der Verbraucherpreisindex um 0,9 % auf einen Wert von 109,8 (2015 = 100).

Die mit einer Steigerung von 3,9 % im Juli 2021 gemessene Inflationsrate war die höchste seit Januar 1994 (+4,0 %). Zu Beginn der 1990er Jahre waren wirtschaftliche Anpassungsprozesse ursächlich für teils sehr hohe Preisniveauveränderungen. Auf den aktuellen Vorjahresvergleich zum Juli 2020 hatten neben den reinen Preisveränderungen sowohl die temporäre Mehrwertsteuerabsenkung vor einem Jahr als auch die seit Januar in Kraft getretene CO2-Bepreisung Einfluss. So verteuerte sich Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) zum Vorjahr um 12,8 %. Die Gesamtinflation ohne den Einfluss der Preisentwicklung bei der Energie hätte 3,0 % betragen.

Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stieg das Preisniveau zum Vorjahr um 3,8 %. Teurer waren u. a. Speisefette und Speiseöle (+8,1 %), Mineralwasser, Limonaden und Säfte (+6,9 %), Molkereiprodukte und Eier (+4,5 %), Brot und Getreideerzeugnisse (+4,2 %), Gemüse (+3,5 %) und auch Obst (+1,1 %).

Das Preisniveau für alkoholische Getränke und Tabakwaren lag um 3,4 % über dem des Vorjahres, insbesondere beeinflusst durch die Entwicklung bei Wein (+7,4 %) und Bier (+5,0 %).

Bekleidung und Schuhe waren im Durchschnitt 6,0 % teurer als im Juli 2020. Für Herrenbekleidungsartikel stieg das Preisniveau um 8,7 %, für Damenbekleidung um 7,8 % und für Kinderbekleidung um 4,5 %. Die Preisveränderung für Schuhe und Schuhzubehör lag bei 3,3 %.

Die Teuerung zum Vorjahr im Bereich Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe erreichte 2,9 %. Neben der Nettokaltmiete (+1,4 %) hatten gestiegene Preise für Heizöl (+23,5 %), Gas (+7,2 %), Strom (+6,0 %) und für Fernwärme (+5,9 %) Einfluss auf die Entwicklung. Dienstleistungen für Instandhaltung und Reparatur der Wohnung verteuerten sich um 6,9 % binnen Jahresfrist.

Der höchste Einfluss auf die Gesamtentwicklung lag im Bereich Verkehr mit einem Anstieg von 8,9 % zum Vorjahresmonat. Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge waren um 20,1 %, Fahrräder um 8,9 %, Krafträder um 5,5 % und Personenkraftwagen (ohne Wohnmobile) um 5,1 % teurer. Weiterhin stiegen auch die Preise für andere Dienstleistungen für Fahrzeuge im Juli deutlich um 11,6 %. Ursächlich dafür waren um 59,0 % höhere Preise für Mietwagen aber auch für Fahrschulunterricht für Pkw, Theorie (+24,7 %).

Gegenüber dem Vormonat Juli waren Pauschalreisen um 22,1 % teurer, allerdings noch 0,5 % günstiger als vor einem Jahr.