Neue Tafel: Uni erklärt Arbeit an Amo-Gedenken

Rektor Christian Tietje und Prorektor Wolfgang Paul haben die Erklärtafel eingeweiht. Foto: Maike Glöckner.

Halle. MLU/CH. Die Universität arbeitet an einem neuen Konzept zur Erinnerung an Anton Wilhelm Amo, den ersten afrodeutschen Akademiker an einer deutschen Universität, der in Halle und Wittenberg wirkte. Am Universitätsring haben der Rektor und der Vorsitzende der eingesetzten Rektoratskommission eine Tafel eingeweiht, die auf das Missverhältnis zwischen dem Kunstwerk „Freies Afrika“ und einer 1975 in der Nähe angebrachten Gedenkplatte für Amo hinweist.

Seit 2019 setzt sich eine Arbeitsgruppe, die 2020 in eine Rektoratskommission der Universität umgewandelt wurde, mit dem Gedenken an ihren Alumnus Anton Wilhelm Amo auseinander – mit dem Ziel, dieses differenzierter zu gestalten. Amo war Philosoph und im 18. Jahrhundert der erste afrodeutsche Akademiker überhaupt an einer deutschen Universität.

Als erstes nach außen sichtbares Zeichen ihrer Tätigkeit hat die Rektoratskommission nun eine Erklärtafel in der Nähe des Denkmals „Freies Afrika“ am Universitätsring anbringen lassen, die darüber informiert, dass Universität, die Stadt Halle und das Amo-Bündnis gemeinsam an einem neuen Umgang mit dem Gedenken an Amo arbeiten. Rektor Prof. Dr. Christian Tietje und der Vorsitzende der Rektoratskommission Prof. Dr. Wolfgang Paul haben die Tafel mit einem Besuch eingeweih.

Der vollständige Text der Erklärplatte:
“Freies Afrika (1965)
von Gerhard Geyer (1907-1989)

Die Bronzeplastik würdigt den antikolonialen Weg Ghanas. Seit 1975 verweist zusätzlich eine Gedenktafel auf den in Ghana geborenen, als Versklavter nach Deutschland verschleppten und zwischen 1736 und 1739 an der Universität Halle als Privatdozent tätigen Philosophen Anton Wilhelm Amo.

Diese Verbindung der Plastik mit der Person Amo ist jedoch aus heutiger Hinsicht problematisch. Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Stadt Halle (Saale) und das Anton Wilhelm Amo Bündnis Halle (Saale) arbeiten daher an einem neuen Erinnerungskonzept an Amo.”

Autorin: Manuela Bank-Zillmann