Virtuelle Expertensprechstunde „Tumor-assoziierte Fatigue – Möglichkeiten gegen einen Energieräuber“

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Rückkehr in den Beruf

Halle. SAKG. Mit „Tumor-assoziierte Fatigue – Möglichkeiten gegen einen Energieräuber“ findet am Donnerstag, den 19. November 2020, um 15:00 Uhr eine virtuelle Expertensprechstunde der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft (SAKG) statt. Krebsbetroffene, Angehörige und Interessierte können im Internet mit einem Experten ins Gespräch kommen. Informationen und Anmeldemöglichkeiten finden Interessierte auf den Internetseiten der SAKG unter www.sakg.de oder können sich per Email unter info@sakg.de anmelden.

Tumor-assoziierte Fatigue und Erwerbsleben

Viele Betroffene wollen auch beruflich wieder Fuß fassen. An den Arbeitsplatz zurückzukehren ist ein wichtiger Schritt zurück in den Alltag, der sich positiv auf das Selbstwertgefühl auswirken kann. Das Gefühl im Arbeitsleben gebraucht zu werden ist wichtig für die Lebensqualität, verbunden mit den sozialen Kontakten sowie der finanziellen Absicherung der Krebspatienten: Über 60 Prozent der Betroffenen kehren zurück in den Beruf. 

Betroffene, Angehörige und Interessenten können zum Tagesthema hilfreiche Informationen beim Umgang mit dem Erschöpfungssyndrom erhalten, die den Arbeitsalltag extrem belasten können.

Tumor-assoziierte Fatigue; meist als Folge der Chemotherapien, bedeutet extreme Erschöpfung und Müdigkeit, die in der Regel durch Schlaf kaum zu bewältigen ist. Mangelnde Energiereserven, ein massiv erhöhtes Ruhebedürfnis, das absolut unverhältnismäßig zum vorangegangenen Aktivitäten ist, macht Betroffene sehr zu schaffen.

Dr. rer. medic. Michael Köhler, Psychologischer Psychotherapeut und Psychoonkologe der Magdeburger Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie und Leiter der dortigen „Fatigue-Sprechstunde“ gibt Impulse und zeigen Handlungsmöglichkeiten, um sich diesen Beschwerden zu nähern und Handlungsstrategien dagegen zu entwickeln.

Die virtuelle Expertensprechstunde ist kostenfrei.

Virtuelle Expertensprechstunde „Tumor-assoziierte Fatigue – Möglichkeiten gegen einen Energieräuber“ bei der Rückkehr in den Beruf
Donnerstag, 19. November 2020
15:00 Uhr
Anmeldungen und Informationen unter www.sakg.de oder info@sakg.de

Hintergrund
Fatigue, vom lateinischen Fatigatio („Ermüdung, Erschöpfung“) abgeleitet, bezeichnet einen Zustand außerordentlicher Müdigkeit und mangelnder Energiereserven, der in Bezug auf die vorangegangenen Aktivitäten unverhältnismäßig ist und selbst nach angemessenen Ruhepausen nicht verschwindet.

Auch gesunde Menschen verspüren nach geistiger oder körperlicher Anstrengung Müdigkeit und Erschöpfung – nach ausreichendem Schlaf oder einer Ruhepause jedoch sind sie in der Regel wieder leistungsfähig.

Bei vielen Krebspatienten ist es anders: Sie fühlen sich trotz Ruhephasen erschöpft, kraftlos und müde. Auch Schlaf vermag ihre Leistungsfähigkeit nicht wiederherzustellen. Schon alltägliche Verrichtungen im Haushalt, Treppensteigen oder Einkaufen können kaum noch bewältigt werden.

Tritt eine solche anhaltende Erschöpfung im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung

auf, wird sie als Tumor-assoziierte Fatigue bezeichnet. Davon abzugrenzen ist das sogenannte

Chronische Fatigue-Syndrom, bei dem keine einzelne körperliche Grunderkrankung als Ursache für die anhaltende Erschöpfung auszumachen ist.

Wann und wie oft kommt Tumor-assoziierte Fatigue vor?
Tumor-assoziierte Fatigue kann zu jedem Zeitpunkt der Krebserkrankung auftreten – als frühes Zeichen noch vor der Diagnose, während der Therapie, bei einem Rückfall oder sogar noch Jahre, nachdem eine Behandlung erfolgreich abgeschlossen wurde. Die Beschwerden können nach einer gewissen Zeit wieder verschwinden oder länger anhalten. Je stärker sie schon während der Therapie sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch danach weiter bestehen oder zurückkehren.

Die Angaben zur Häufigkeit schwanken teilweise erheblich, da für die Erhebung verschiedene

Fragebögen eingesetzt werden können und es variiert, ab wann die angegebenen Beschwerden als Tumor-assoziierte Fatigue gelten. Trotzdem legen Befragungen nahe, dass schon bei der Aufnahme in die Klinik ein Drittel der Krebspatienten Müdigkeits- und Erschöpfungssymptome verspürt.
Noch Jahre, nachdem die Krebstherapien beendet sind, leiden vermutlich bis zu 30 Prozent der Patienten unter anhaltenden Fatigue-Beschwerden.

Mit welchen Beschwerden ist Fatigue verbunden?
Das Beschwerdebild der Tumor-assoziierten Fatigue ist vielgestaltig. Welche Symptome auftreten, wie intensiv und mit welchen Einschränkungen sie verbunden sind, hängt stark vom individuellen Empfinden des Einzelnen ab, sodass die Betroffenen ihre Beschwerden auf sehr unterschiedliche Weise beschreiben. Typisch für Fatigue sind jedoch immer eine ausgeprägte Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Erschöpfung und verminderte Leistungsfähigkeit.

Das Projekt zur Beratung für Berufsrückkehrer nach Krebs wird unterstützt durch die Rentenversicherung Mitteldeutschland und die GlücksSpirale.

Es richtet sich an Krebsbetroffene aus Sachsen-Anhalt, die den beruflichen Wiedereinstieg planen.

Für Beratungen können sich Krebsbetroffene bei der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V., Paracelsusstraße 23, 06114 Halle (Saale) unter 0345 478 8110, der Beratungsstelle der Krebsgesellschaft in Magdeburg, Leibnizstraße 4 unter 0391 56 93 8800 oder info@sakg.de anmelden.