Halle. MLU/CH. Studierende des Instituts für Geschichte haben sich im vergangenen Sommersemester mit dem Leben und Schaffen der jüdischen Malerin Lea Grundig (1906-1977) beschäftigt. Entstanden ist daraus eine Wanderausstellung, die gerade auf Bauzäunen auf dem Steintor-Campus zu sehen ist.
Die MLU-Historikerinnen PD Dr. Jeannette van Laak und Lisa Weck forschen innerhalb eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts seit 2020 zu Migrationserfahrungen der Malerin. Lea Grundig war in der Zeit des Nationalsozialismus nach Palästina geflohen, nach ihrer Rückkehr war sie Professorin an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und von 1964 bis 1970 Präsidentin des Verbandes Bildender Künstler in der DDR. Grundig illustrierte unter anderem in Palästina 20 Kinderbücher und lieferte in den 1950er Jahren in der DDR rund 400 Illustrationen für eine Neuauflage der Märchen der Gebrüder Grimm.
Im Rahmen eines Seminars der beiden Wissenschaftlerinnen haben sich nun auch Studierende mit dem Leben und Wirken der aus Dresden stammenden Künstlerin beschäftigt und das Konzept für eine Wanderausstellung entwickelt, die unter dem Titel „Lea Grundigs Kinderbuchillustrationen in Palästina“ insbesondere Kinder- und Märchenbücher in den Mittelpunkt stellt, die die Künstlerin zwischen 1942 und 1948 in der Emigration schuf.
Auf großformatigen Ausstellungsplanen werden die Illustrationen Grundigs zusammen mit den im Seminar erarbeiteten Begleittexten präsentiert, über QR-Codes werden zusätzliche Informationen bereitgestellt. Insgesamt sind bis zum 17. Dezember zwölf Folien mit einer Größe von jeweils 3,40 mal 1,73 Meter auf drei Bauzäunen zu sehen. Geplant ist, die Ausstellung anschließend auch in Dessau, Magdeburg, Leipzig und Dresden zu zeigen.
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